Girard-Perregaux: Die Geschichte des Tourbillons mit drei goldenen Brücken
Begeben Sie sich auf eine Reise, die mit der Herstellung luxuriöser Spielzeuge für die Aristokratie beginnt und über das legendäre Tourbillon mit drei goldenen Brücken bis zum berühmtesten Modell Laureato führt.
Die Ursprünge der Marke Girard-Perregaux lassen sich bis ins Jahr 1791 zu einem Mann namens Jean-François Bautte zurückverfolgen. Bereits im Alter von 19 Jahren verfügte er über umfangreiche Erfahrungen in der Goldschmiedekunst und der Herstellung von Uhrengehäusen und Uhrwerken. Da er auch ein guter Geschäftsmann war, wurde er bald Geschäftspartner seines ehemaligen Arbeitgebers.
Bautte's Designs haben die ganze Welt verzaubert
Zu seinen Kunden zählten vor allem Königshäuser und Adelige. Er stellte exklusive und sehr kreative Produkte wie Parfümpistolen, ultradünne Uhren oder Spielautomaten her. Jedes einzelne davon war präzise mit Emaille, Gravuren oder Edelsteinen verziert. Seine Werkstatt war außergewöhnlich, extravagant und luxuriös ausgestattet, duftete nach echtem Eau de Cologne und verfügte über vom Kunstschnitzer bearbeitete Holzscheite für den Kamin.
Bautte war ein Visionär mit der Kreativität eines Künstlers und dem Mut eines Unternehmers.
Um die große und stetig wachsende Nachfrage nach seinen Produkten zu befriedigen, gründete er in der Schweiz eine Manufaktur mit 180 Handwerkern. Bis dahin erfolgte die Produktion in vielen kleinen unabhängigen Werkstätten, den sogenannten „établisseurs“. Bauttes neue Organisation unter einem Dach ermöglichte eine wesentlich effizientere Kommunikation, Logistik und gemeinsame Nutzung von Arbeitskräften.
Sein manuelles Fertigungssystem wird bis heute verwendet.
Im Jahr 1825 wird Constant Girard in La Chaux-de-Fonds, der Hauptstadt der Uhrmacher, in einer Familie von Metallschnitzern geboren. In seiner Jugend arbeitet er als Uhrmacherlehrling, sammelt Erfahrungen und gründet bald darauf seine eigene Uhrmacherwerkstatt. Sein Großvater war Uhrmacher – das Handwerk liegt ihm also im Blut. Im Jahr 1831 wird Maria Perregaux in Le Locle, einem kleinen Dorf am Ende des Tals, als Tochter eines Uhrmachermeisters geboren. Von ihrem Vater erbt sie den Respekt und die Liebe zur Uhrmacherkunst.
Constant und Maria heiraten 1854 und gründen das Unternehmen Maison Girard-Perregaux.
Girarda fasziniert das Tourbillon – eine Erfindung von A.L. Breguet, die Ungenauigkeiten des Uhrwerks aufgrund der Erdanziehungskraft eliminieren kann. Er verbringt viel Zeit damit, diesen Mechanismus zu studieren, Innovationen zu entwickeln, zu testen und verschiedene verbesserte Versionen herzustellen. Der Ruf der Werkstatt wächst. Die Brüder Marie Perregaux werden zu Botschaftern der Marke und verbreiten den Ruf der Schweizer Uhrmacherkunst und Haute Horlogerie auf der ganzen Welt.
François, Henri und Jules Perregaux gründen Niederlassungen in Japan und Amerika.
Girard widmet sich weiterhin der Verbesserung des Tourbillons. Die Brücken, die bisher rein funktionale Komponenten waren, graviert er und verwendet sie als Verzierung. Damit schlägt er ein neues Kapitel in der Uhrmacherkunst auf, in dem funktionale Teile zu künstlerischen Details werden. Es entsteht das legendäre Design mit drei parallelen Brücken, das Girard gerne vor Fälschern schützen möchte. Da es in der Schweiz jedoch noch kein entsprechendes Gesetz gibt, lässt er es 1884 in den USA patentieren.
La Esmeralda – Tourbillon mit drei Brücken gewinnt Gold auf der Weltausstellung in Paris
1903 übernimmt Constant Girard-Gallet die Leitung des Unternehmens nach dem Tod seines Vaters und errichtet in La Chaux-de-Fonds eine neue große Manufaktur. Einige Jahre später kauft er das berühmte Maison Bautte, wodurch die reiche Geschichte und Tradition dieser Manufaktur Teil der Marke Girard-Perregaux wird. Anschließend verkauft Constant junior das Unternehmen an die deutsche Uhrmacherfamilie Graef.
Otto Graef gründet die erste eigenständige Abteilung für Forschung und Entwicklung
Firma je v rukách tejto rodiny po tri generácie a dostáva sa do nových výšin. Rastú nielen predaje, ale aj technická úroveň nových modelov. Počet predaných náramkových hodiniek prvýkrát v histórii prevyšuje počet predaných vreckových hodiniek. Rodia sa hodinky, ktorých nesmrteľný dizajn je dodnes inšpiráciou pre tvorcov nových modelov.
Vintage
Feines rechteckiges Gehäuse und Zifferblatt im Art-Déco-Stil. Nach fünfzig Jahren erlebt dieses wunderschöne Stück unter dem Namen „Vintage 1945” eine Wiedergeburt.
Gyromatic
Hochfrequentes Automatikwerk mit hervorragender Genauigkeit (Frequenz 36.000 Halbschwingungen/Stunde, d. h. 5 Hz). Im Jahr 1966 gewann es den Centenary Prize der Sternwarte von Neuenburg. Die aktuelle Serie mit dem Namen „1966” ist eine Hommage an diese außergewöhnliche Leistung.
Deep Diver
Die Taucheruhr im Stahlgehäuse mit 14-eckiger Lünette ist mit einem automatischen Gyromatic-Uhrwerk ausgestattet. Die innere Drehskala zur Messung der Tauchzeit wird über die Krone bedient.
Quartz
Während der Quarzrevolution ist Girard-Perregaux führend in der Entwicklung neuer Modelle und bringt als einer der ersten Hersteller ein eigenes Quarzwerk auf den Markt, dessen Frequenz von 32.768 Hz zum universellen Standard wird.
Laureato
Ursprünglich hieß dieses ikonische Modell mit achteckiger Lünette und integriertem Armband „Quartz Chronometer”. Italienische Uhrenliebhaber gaben ihm den Namen „Laureato“, was so viel bedeutet wie „Absolvent“ einer Uhrmacherschule oder Gewinner zahlreicher Uhrenpreise. Die Laureato ist heute das Flaggschiff von Girard-Perregaux.
Casquette
Armbanduhren mit LED-Display, die Uhrzeit und Datum anzeigen, waren zu ihrer Zeit der letzte Schrei in Sachen Technologie und Miniaturisierung. Heute kehrt Casquette mit einem Gehäuse aus Titan und Keramik und zusätzlichen Funktionen wie Chronograph oder zweiter Zeitzone zurück.
Während der Quarzkrise kehrt die Produktion zu ihren Wurzeln zurück
Die Rückkehr zur Herstellung eines mechanischen Tourbillons mit drei Brücken stellt eine große Herausforderung dar. Das Uhrwerk aus der Zeit um 1880 muss komplett zerlegt und die einzelnen Teile unter Verwendung historischer Technologien neu hergestellt werden. Das neue Modell hat die Form einer Taschenuhr. Für eine Armbanduhr müssen alle Teile entsprechend verkleinert werden.
1991 kommt das erste Tourbillon mit drei Brücken in einer Armbandausführung auf den Markt.
Maison Girard-Perregaux feiert sein 200-jähriges Bestehen und das 150-jährige Jubiläum des Tourbillons mit drei Goldbrücken. Ein Jahr später übernimmt Luigi Macaluso, Unternehmer, Architekt und ehemaliger Rennfahrer, die Leitung des Unternehmens. Es werden große Investitionen in Forschung und Entwicklung getätigt, und eine neue Serie ultradünner mechanischer Kaliber „GP 3000” entsteht.
Aus der Leidenschaft für den Motorsport entsteht eine Partnerschaft mit der Marke Ferrari
Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung befasst sich mit dem ewigen Problem klassischer mechanischer Uhrwerke – dem Rückgang der Energie, die von der Hauptfeder an das Räderwerk abgegeben wird. Bei einer Gangreserve von sechs Tagen macht dies einen erheblichen Unterschied aus. Die Ungleichmäßigkeit der Kraft, die die Feder während ihres Abrollens entwickelt, wird durch ein Bauteil namens Constant Escapement gelöst. Es befindet sich direkt am Oszillator und gleicht mit Hilfe eines ultradünnen Silikonbands die vom Oszillator abgegebene Energiemenge aus.
Constant Escapement gewinnt die Aiguille d’Or beim Grand Prix d'Horlogerie de Genève
2011 wird Girard-Perregaux Teil der französischen Luxusgruppe Kering und gründet einige Jahre später zusammen mit Ulysse Nardin die High Horology Manufactures. Es entsteht eine Partnerschaft mit Aston Martin. Der charismatische Patrick Pruniaux wird neuer CEO und schlägt ein neues Kapitel in der Geschichte auf, in dem das Skelett-Neo-Tourbillon, Casquette 2.0 oder Laureato Eternity glänzen.