
Expertenrat: Wie wählt man die richtige Einsteigeruhr aus? (Teil 1)

Es gibt einige wichtige Punkte, die Sie vor dem Kauf einer Uhr unbedingt berücksichtigen sollten. Wenn Sie diese Aspekte bei Ihrer Auswahl berücksichtigen, können Sie nichts falsch machen. Wenn Sie jedoch unbedingt eine „hochwertige“ Uhr eines „Handier“-Herstellers haben möchten, lesen Sie bitte nicht weiter. Ich kaufe hochwertiges Fleisch beim Metzger, gehe zum Friseur, um mich schneiden zu lassen, und kaufe Uhren beim Uhrmacher. Verstehen Sie, worauf ich hinaus will?
In diesem Artikel möchte ich mich mit dem „Einstiegsmodell“ befassen, dem sogenannten Tor zur Welt der hochwertigen Uhrmacherkunst. Mit den wichtigsten Eigenschaften, die jede gute Uhr haben sollte, wenn Sie sich bereits entschieden haben, zwischen 300 und 1.000 Euro zu investieren. Schauen wir uns also die Grundfunktionen an.

1. Saphirglas
Das Glas ist der transparente Teil der Uhr, der das Zifferblatt vor Beschädigungen schützt. Im Laufe der Zeit, als sich die gesamte Branche weiterentwickelte, suchte man nach verschiedenen Materialien, die hart genug und gleichzeitig widerstandsfähig genug sind, um normaler, aber auch rauer Behandlung standzuhalten. Es gibt nichts Schlimmeres als zerkratztes Glas, denn dadurch verliert die Uhr nicht nur an Wert, sondern auch an Tragekomfort. Das einzige Material, das all diese Eigenschaften nahezu perfekt erfüllt, ist Saphir. Saphir ist extrem widerstandsfähig und in den allermeisten Fällen unempfindlich gegenüber dem täglichen Gebrauch. Oft war ich im Laden erstaunt, wenn ein Kunde eine 15 bis 20 Jahre alte Uhr zur Reparatur brachte, die KEINEN EINZIGEN Kratzer auf dem Glas hatte, obwohl das Gehäuse und die Lünette offensichtlich „mitgenommen” waren.
Für mich persönlich ist die Wahl des Glases eines der wichtigsten Merkmale meiner zukünftigen Uhren. Die Marke Tissot bietet beispielsweise das günstigste Modell mit Saphirglas für nur 175 Euro an! Für 300 bis 400 Euro haben Sie eine riesige Auswahl, sogar mit Stoppuhr, und für 1000 Euro eine Uhr mit Automatikwerk. Die überwiegende Mehrheit der chinesischen Modemarken bietet Mineralglas an, eines der am häufigsten verwendeten Materialien, gerade wegen seines Preises, aber sicherlich nicht wegen seiner Eigenschaften. Mineralglas kann leichter zerkratzt werden. Ich sehe wirklich keinen objektiven und rationalen Grund, warum man 300 Euro für eine Uhr ausgeben sollte, bei der der Hersteller überhaupt kein Saphirglas verwendet. Er könnte es sicherlich tun, es ist möglich, aber es wäre teurer und die Gewinne wären geringer.

2. Material
Eine hochwertige Uhr sollte aus hochwertigem Stahl gefertigt sein. Der am häufigsten verwendete Stahl im gesamten Uhrenspektrum – ich meine damit nicht die Modemarken – ist 316L. Dieser Stahl hat die besten Eigenschaften in Bezug auf Korrosionsbeständigkeit und ist relativ leicht zu verarbeiten. Sie würden sich wundern, welche Materialien Pseudouhrhersteller verwenden können. Stahl 316L ist der absolute Standard für alle Modelle von Tissot und Certina sowie für höherwertige Marken. Achten Sie bei der Auswahl Ihrer zukünftigen Uhr unbedingt auf das Material, aus dem das Gehäuse gefertigt ist. Nur eine Option ist die richtige Option.
Ich möchte noch anmerken, dass es Menschen gibt, die allergisch auf Metall reagieren. Selbst 316L-Stahl, obwohl er hochgradig antiallergisch ist, enthält einen geringen Anteil an Nickel, der beim Träger eine allergische Reaktion hervorrufen kann. In diesem Fall empfehle ich Titan, das etwa 40 % leichter und gleichzeitig absolut antiallergisch ist, aber natürlich auch teurer.

3. Uhrwerk
Wenn Sie vor der Frage stehen, wie Sie die richtige Uhr auswählen sollen, sollten Sie unbedingt auf das Uhrwerk achten. Damit meine ich jetzt nicht die Frage Quarz oder Mechanik, sondern vielmehr das Herkunftsland. Für mich ist die Antwort eindeutig – die Schweiz. Natürlich dürfen auch die japanischen Uhrwerke nicht vergessen werden, von denen man sagt, dass sie genauso gut und in manchen Fällen sogar besser sind. Wir als WATCH DE LUXE haben uns jedoch auf Uhrwerke aus dem Land des Schweizer Kreuzes spezialisiert. Die Schweizer haben eine sehr lange Tradition in der Herstellung von Kalibern (d. h. Uhrwerken), Hersteller wie ETA oder SELLITA sind ein Garant für Qualität und verfügen über enorme Erfahrung. ETA stellt beispielsweise seit 1793 Uhrwerke her, was meiner Meinung nach als Beweis für ihre Kompetenz ausreicht. Ich möchte noch ein weiteres Beispiel nennen. Dieses Unternehmen liefert Uhrwerke für Uhren im Wert von 200 Euro, aber auch für 5.000 Euro.

4. Solides Gefühl
In diesem Abschnitt werde ich auf das Thema aus dem zweiten Punkt weiter eingehen. Auch wenn die Auswahl einer Uhr anhand der oben genannten Parameter erfolgen sollte, darf man den Faktor Gefühl nicht außer Acht lassen. Auf das, was Sie fühlen, wenn Sie die Uhr in die Hand nehmen. Es reicht aus, beispielsweise zwei Modelle von zwei verschiedenen Marken zu vergleichen. Das erste ist eine klassische Schweizer Uhr mit langjähriger Tradition und das zweite eine Uhr eines Hosenherstellers, wobei ich betonen möchte, dass ich die gleiche Preisklasse meine – etwa 250 bis 300 Euro. Der Unterschied ist meiner Meinung nach markant, am besten sieht man ihn an der Verarbeitung des Gehäuses und des Armbands. Daran lässt sich die Qualität der Ausführung gut erkennen.

5. Verschluss am Armband
Der Verschluss am Armband – ein weiterer Qualitätsindikator. Eine hochwertige Uhr sollte einen durchdachten Verschluss haben. Bei teureren Modellen ist das Material wesentlich dicker und widerstandsfähiger und zusätzlich mit einer Sicherung gegen unbeabsichtigtes Öffnen versehen. Andere Marken verwenden einen primitiven Blechmechanismus, bei dem zwei Seiten einfach zusammengeklickt werden. Achten Sie bewusst auf dieses Element, denn gerade die Details verraten dem zukünftigen Besitzer am meisten, ob der Hersteller wirklich beabsichtigte, eine Uhr für 20 bis 30 Jahre oder nur für eine Saison herzustellen.
In Kürze erfahren Sie in der Fortsetzung dieses Artikels weitere interessante Informationen. Bis dahin können Sie sich inspirieren lassen und Ihre Traumuhr finden.
Vorstellung
Mein Name ist Martin Demko und ich arbeite seit 2011 mit Uhren. In dieser Zeit habe ich viele Modelle in den Händen gehabt, günstige und teure, Modelle renommierter Marken und auch weniger bekannter. Meine Arbeit ist für mich sowohl Freude als auch Hobby. Ich habe mich immer um maximale Ehrlichkeit gegenüber den Kunden bemüht, auch wenn dies auf Kosten des Geschäfts ging. Ich habe zahlreiche Schulungen und relativ viele Trainings in der Schweiz absolviert. Wenn Ihnen meine Artikel und meine subjektive Sichtweise auf einzelne Themen gefallen oder Ihnen nicht gefallen, schreiben Sie mir bitte an m.demko@racio.com. Ich freue mich über jede Rückmeldung.